Die einzige deutsche Hochseeinsel hat seit ein paar Jahren eine zusätzliche Anziehungsquelle für Fotografen. Die ständig wachsende Kolonie von Basstölpeln (Morus bassanus) bietet mit ihren eleganten Fliegern einen wunderbaren Kontrast zu den vielen schwarzen Lummen. Ergo beschloss ich, den dortigen Vögeln einen Besuch abzustatten.
Die Überfahrt von Cuxhaven war Dank des schönen Wetters problemlos und so konnte ich mich nach dem einchecken im Hotel voller Eifer auf das Oberland begeben. Oben angekommen, hiess es eine passende Stelle zu finden. Nach einigen untauglichen Versuchen ergab sich ein schöner Platz direkt oberhalb einer Ansammlung von Basstölpel-Nestern. Dadurch war die ganze Zeit Betrieb und ich konnte reichlich an- und abfliegende Vögel beobachten. Das war auch die einzige Stelle wo ein 300mm-Objektiv an einem 1.3-Crop-Sensor ausreichte, sonst muss man schon schweres Geschütz auffahren. So richtete ich mich dort häuslich ein und genoss den Tag. Unter Tag war dort oben ziemlich viel Touristenverkehr. Die Vögel hat das nicht gestört. Anfangs noch Stolz darauf die Antwort zu wissen, gingen mir die häufigen Fragen der Touris wie die Vögel denn wohl heissen mögen am Ende ziemlich auf den Wecker.
Nachmittags, nachdem die letzte Fähre wieder abgelegt hat, ist man auf dem Oberland fast alleine unterwegs und hat endlich die Ruhe, die man tagsüber durch die Menschenmenge nur sporadisch findet. Das Licht wurde auch etwas besser und der Tag klang bei leckeren Kniepern und einem Bier gemütlich aus.
Der nächste Morgen war leider verregnet aber gegen Mittag lockertes es wieder auf und es gab wieder viele schöne Bilder zu machen. Aber natürlich ebenfalls mit Gegenlicht, sodass ich unbedingt nochmal dahin muss um das Morgenlicht einzufangen.
Wie die meisten Grossvögel wirken auch die Basstölpel an Land ziemlich unbeholfen. Umso mehr bewunderte ich Ihr Geschick, selbst auf dem kleinsten Felsabsatz sicher zu landen. In der Luft segeln sie dann so elegant wie es nur Grossvögel können.